Was ist Kunstgeragogik?

Die Begrifflichkeit KUNSTgeragogik setzt sich aus der Geragogik als Wissenschaft des Alter(n)s, und KUNST als künstlerisch-praktische Arbeit (mit Menschen) zusammen. Die einjährige, Berufsbegleitende Qualifizierung bildet Kunstgeragog_innen z.Zt. in den Künsten Tanz/Bewegung oder Bildende Kunst für die qualifizierte Arbeit mit älteren und alten Menschen aus. Neben theoretischem Fachwissen und der Entwicklung und Begleitung einer konkreten praktischen Einheit, ist die Sammlung und Reflexion von Erfahrungen in einem kunstgeragogischen Arbeitsbereich Teil der Qualifizierung. Spezifika wie künstlerische Arbeit mit Menschen mit Demenz werden ebenso einbezogen wie die Arbeit mit spezifischen Gruppen, die etwa interkulturell oder intergenerationell sind.

Bildung und Lernen im Alter und für das Alter(n) auf Basis künstlerischer Perspektiven erscheint mir als wertvoller und identitätsrelevanter Zugang, um die Herausforderungen des demographischen Wandels individuell und gemeinsam gestalten zu können. Im Lehrgang beindruckt mich in der Arbeit mit den Teilnehmern die Verzahnung von Theorie und künstlerischer Praxis sowie das intensive Suchen nach neuen Wegen der KUNSTgeragogik.
Prof. Dr. Julia Steinfort-Diedenhofen, Kath. Hochschule NRW, Forschungsinstitut Geragogik, Dozentin im Lehrgang

Das Konzept der KUNSTgeragogik stellt die Künste in den Vordergrund und geht von dem jeweiligen künstlerischen Ansatz der ausgebildeten Kunstgeragog_innen aus.

Als Dozentin im Lehrgang KUNSTgeragogik suche ich mit den Teilnehmenden Wege, von der eigenen künstlerischen Position für das künstlerische Arbeiten mit Alten auszugehen, also hier die gleichen Fragen wie bei der Kunst zu stellen. So geht es weniger um die Herstellung bestimmter Werke als darum, individuellen Entwicklungsprozessen Raum zu geben, um das Ermöglichen von neuen Erfahrungen und um gesellschaftliche Teilhabe. Dies nimmt die Potentiale und Bedürfnisse von Alten ernst und macht KUNSTgeragogik spannend.
Odine Lang, Künstlerin, Dozentin im Lehrgang